Restaurant & Suites Sigmund Meran/o
eat + sleep + catering
Die Stadttore von Meran und das Bozner Tor
Als Meran im 13. Jahrhundert zur Stadt erhoben wurde, legten die Grafen von Tirol die Stadtmauer mit ursprünglich vier Stadttoren an. Heute sind nur noch drei erhalten: das Bozner Tor, das Vinschger Tor und das Passeirer Tor. Das vierte, das Ultner Tor, wurde im 19. Jahrhundert im Zuge städtebaulicher Umgestaltungen abgerissen.
Allen Toren gemeinsam ist ihre turmartige Bauweise und die Ausrichtung nach den Tälern und Städten, die ihnen auch ihre Namen gaben. Als besonders schön gilt das Bozner Tor mit seinem markanten, steilen Dach. In seine Fassade sind die Reliefwappen von Meran, Tirol und Österreich eingearbeitet. Es steht am Sandplatz und führt direkt in den Kurbezirk von Meran. Genau hier begann die Geschichte des Restaurants Sigmund.
Die Anfänge in den 1930er-Jahren
In den 1930er-Jahren erwarben Anna und August Sigmund, die Großeltern der heutigen Besitzer, das an das Bozner Tor angrenzende Haus. Damals wurde es noch als Metzgerei genutzt. Die Familie baute das Gebäude zu einem Gasthaus um und legte damit den Grundstein für das Restaurant Sigmund, das bald zu einem beliebten Treffpunkt wurde. Über Jahrzehnte wurde der Betrieb von der Familie geführt, später für einige Jahre vermietet, blieb jedoch stets eng mit dem Namen Sigmund verbunden.
Vom Familienbetrieb zur neuen Generation
Nach der Ära Sigmund und Hölzl ging das Restaurant im Jahre 2024 an die Fam. Günther und Gertraud Steiner über, wobei Tradition bewahrt wird aber zugleich auch neue Impulse gesetzt werden.
Die große Renovierung 2013
Im Laufe der Jahrzehnte nagte der Zahn der Zeit immer stärker an dem historischen Gebäude, das vermutlich im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Ein wirtschaftlicher Betrieb war kaum mehr möglich, daher entschied sich die Familie für eine umfassende Renovierung.
Unter der Leitung von Architekt Wolfram Pardatscher, in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt und Restaurator Stefan Wörz, wurde das Haus 2013 saniert. Alle späteren Einbauten wurden entfernt, historische Elemente wie Steinmauern, Holzdecken, Treppen, Fenster und Türen sorgfältig erhalten.
Die Stube im ersten Stock mit Fresken und Möbeln aus den 1930er-Jahren wurde originalgetreu restauriert.
Die Henkersstube, deren Vertäfelung und Einrichtung von August Sigmund einst in Tscherms erworben wurden, erhielt ihr ursprüngliches Aussehen zurück.
Im Keller wurden mittelalterliche Steinmauern und die 1304 erwähnte Stadtmauer freigelegt. Der unter der Gaststube verlaufende Stadtbach wurde in ein Stahlgehäuse gefasst.
An der südseitigen Fassade wurde das Fresko der „Schwarzen Madonna“ von 1741 restauriert.
An der Rückseite kamen unter alten Farbschichten eine Kalkmalerei aus dem 17. Jahrhundert, eine gotische Fensteröffnung und zwei Bogengänge zum Vorschein, die heute verglast sind.
Eine neue interne Treppe verbindet seitdem alle Stockwerke. In den Obergeschossen entstanden vier Gästezimmer, zwei davon mit Terrasse und Blick auf Altstadt und Tappeinerweg.
Die beiden über hundertjährigen Rosskastanien vor dem Haus, die nicht mehr zu retten waren, mussten gefällt werden und wurden durch junge, sechs Meter hohe Bäume ersetzt.
Nach nur sechs Monaten Bauzeit erstrahlte das Restaurant Sigmund in neuem Glanz – als gelungene Verbindung von mittelalterlicher Substanz und zeitgemäßer Architektur.
Ein Ort mit Geschichte und Zukunft
Heute ist das Restaurant Sigmund ein Haus, das Vergangenheit und Gegenwart vereint: ein traditionsreiches Gebäude am Bozner Tor, in dem sich Geschichte, Gastfreundschaft und Genuss auf besondere Weise verbinden.